Ernährung

 

Die Verdauung unserer Hauskaninchen funktioniert im Prinzip noch genau wie bei den Wildkaninchen: oben rein, unten raus.

 

Daher müssen Kaninchen über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Niemals darf nur 1 x täglich gefüttert werden. Das Futter sollte auf mindestens 3 Mahlzeiten aufgeteilt werden, besser mehr! Kaninchen stürzen sich oft auf das begehrte Frischfutter, sodass es leicht zu Fehlgährungen kommen kann.

 

Kaninchen sind in der Lage fast alle benötigten Nährstoffe aus frischen Gräsern, Kräutern und Heu zu gewinnen. Vitamine spalten sie im Blinddarm und nehmen diese über den sogenannten Blinddarmkot wieder zu sich. So können sie auch Vitamin C über längere Zeit speichern.

 

Kot fressen: Kaninchen sind häufiger dabei zu beobachten, wie sie direkt am After Kot aufnehmen und fressen. Dies ist der sogenannte Blinddarmkot. Er besteht aus kleinen, traubenförmig angeordneten Kügelchen und riecht eher streng. Er enthält lebenswichtige Vitamine und Mineralien, die mithilfe bestimmter Enzyme und Bakterien im Blinddarm aus der Nahrung aufgespalten wurden. Werden Kaninchen daran gehindert ihren Kot aufzunehmen kommt es zu Mangelerscheinungen.

 

Heu muss immer zur freien Verfügung stehen - Kaninchen selektieren sich die für sie wichtigen Bestandteile. Kaninchen dürfen nicht gezwungen werden alles Heu fressen zu müssen. Daher sollte es alle 1 - 2 Tage komplett ausgewechselt werden.

 

Heumuffel? Es kann an der Qualität des Heus liegen, dass ein Kaninchen kein oder wenig Heu knabbern möchte. Es ist daher sehr empfehlenswert verschiedene Heusorten auszuprobieren. Bewährt hat sich Bio-Heu direkt vom Bauern (wir stellen unser Heu übrigens auch selbst her und verkaufen, sofern noch genügend verfügbar, gerne abgepackte Säcke oder handliche Kleinballen) oder abgepacktes 'Almwiesen-Heu' oder 'Kräuter-Heu' dem getrockneter Löwenzahn beigemischt ist. Auch wird Heu von vielen Kaninchen lieber vom Boden gefressen als aus einer Heuraufe.

 

Die gesündeste Nahrung für ein Kaninchen ist eine saftige Wiese mit verschiedenen Wildkräutern. Durch das Zermalmen der vielen Rohfasern nutzen sich die Zähne optimal ab. Nach langsamer Gewöhnung darf sich ein Kaninchen gern an einer Wiese satt fressen und kann unbegrenzt angeboten werden. Wer kann, sollte seinen Kaninchen immer frisch gepflücktes Grünfutter geben oder den dauerhaften Auslauf auf der Wiese anbieten. Frischfutter aus dem Supermarkt bitte immer gründlich waschen, da diese fast immer gespritzt sind!

 

WICHTIG! Alles was Sie nicht auf Ihrem Teller wollen, ist auch kein geeignetes Futter für Ihre Kaninchen! Keinesfalls dürfen Reste aus der Bio-Tonne oder Gartenabfälle verfüttert werden!

 

Besonders im Winter ist genügend Abwechslung auf dem Speiseplan sehr wichtig: hierfür sorgt frisches Gemüse und gelegentlich ein kleines Stück Obst. Mindestens 5, besser 6-7 verschiedene Gemüsesorten beugen Mangelerscheinungen vor. Eine große Hand voll pro Kaninchen ist ideal.

Übrig gebliebenes Grünfutter muss entsorgt werden, da es ansonsten schnell anfängt zu schimmeln. Vor dem Verfüttern ist Gemüse und auch Obst gründlich zu waschen.

 

Im Sommer können Kaninchen auch nur mit Wiesengrün gefüttert werden. Dabei muss beachtet werden, dass nicht nur Gräser, sondern auch allerlei Wildkräuter gegeben werden, um hier für die nötige Abwechslung zu sorgen und um den Tieren alle wichtigen Vitamine und Spurenelemente anbieten zu können.

 

Ein ausgewachsenes, abwechslungsreich ernährtes Kaninchen benötigt kein Trockenfutter, keine Pellets, kein Alleinfutter, kein Kraftfutter und kein Mastfutter! Trockenfutter jeglicher Art ist als Energie- oder Kraftfutter zu betrachten. Abgesehen davon, dass es überflüssige Energie für ein Kaninchen bedeutet, sind in den meisten im Handel erhältlichen Trockenfuttersorten für Heimtiere zu viel Fett, Stärke und Zucker enthalten und sind oft schwer verdaulich. Bieten Sie Ihren Kaninchen frische und getrocknete Zweige verschiedener Obst- und Nussbäume an. In der Rinde stecken viele Mineralstoffe, die Kaninchen zu ihrem Wohlbefinden brauchen. Kaninchen können sich stundenlang mit den Ästen beschäftigen. Beim Benagen der Rinde wird das Zahnfleisch massiert, so dass es gut durchblutet wird. Das führt zu gesundem Zahnfleisch und gutem Zahnwachstum. Außerdem halten die Kaninchen mit den Zweigen ihre Zähne kurz. Es dürfen auch gern die Blätter, Knospen und Blüten als Grünfutter mit verfüttert werden.

 

Kaninchen sollten grundsätzlich einen Wassernapf im Gehege haben. Das Wasser sollte täglich gewechselt werden. Achten Sie auf eine weiche Wasserqualität. Oft decken die Tiere ihren Wasserbedarf über das gereichte Frischfutter. Aber bei einem Wetterumschwung, bei trockener Heizungsluft oder auch bei einer beginnenden Infektion ist es lebensnotwendig, dass Kaninchen unverzüglich Zugang zum Wasser haben. Ein Wassermangel könnte dann sehr schnell zur Austrocknung der Kaninchen führen. Auch wenn sich das Wasser mehrere Tagen hält, sollte es täglich erneuert und die Behälter regelmäßig gereinigt werden. Eine Schale ist generell besser, da die Kaninchen daran ihren Durst schneller löschen können und sie keine abnormale Körperhaltung einnehmen müssen, wie dies bei einer Nippelflasche der Fall wäre.

 

Wichtig! Auch beim Futter ist weniger oft mehr. Geben Sie nicht zu oft ausgefallene Obst- oder Gemüsesorten. Füttern Sie Ihr Kaninchen abwechslungsreich, aber doch wenn möglich mit einer festen Reihenfolge, und wechseln Sie auch die Gemüsesorten nicht zu oft. Kaninchen reagieren sehr empfindlich auf eine Futterumstellung. Der Verdauungstrakt von Kaninchen wird durch schnellen Futterwechsel oder unbekanntes, ungewohntes Futter schnell überfordert. Gewöhnen Sie deshalb Ihre Tiere langsam an neue Frischfuttersorten und füttern sie davon erst nur sehr wenig und dann, jeden Tag, etwas mehr, wenn es vertragen wurde. Auch im Frühjahr die Tiere erst langsam an das Gras gewöhnen.

 

Leckerchen

○ Erbsenflocken enthalten Lysin, welches in geringen Mengen als Nährstoff benötigt wird. Die enthaltene Stärke ist aufgebrochen und damit leicht verdaulich. Deshalb sind Erbsenflocken eine sinnvolle Nahrungsergänzung. Allerdings sollten sie sehr rationiert verfüttert werden - bei sehr übergewichtigen Tieren muss darauf verzichtet werden.

○ Sonnenblumenkerne (ohne Schale) enthalten Fette, die ebenfalls für die Ernährung sinnvoll sind.

○ Trockengemüse in Scheiben oder Würfeln ist ein geeignetes Futter um Beschäftigungsspielzeug zu füllen. Es quillt im Magen der Tiere jedoch teilweise sehr stark auf und kann die Magenwände belasten. Deshalb sollte es wirklich ein Leckerchen bleiben und nur selten in kleinen Mengen gegeben werden.

 

Nicht zur tiergerechten Ernährung gehören die meisten Leckerlis, die Sie im Fachhandel angeboten bekommen. Knabberstangen, Loftis, Ringe und ähnliche Knabbereien enthalten häufig Zucker, Honig und Getreide. Diese stärke- und zuckerhaltigen Inhaltsstoffe sorgen für eine Absenkung des ph-Wertes in der Darmflora und somit zu einer nachhaltigen Schädigung des Darmes. Außerdem führen sie dazu, dass die Kaninchen fett und faul werden. Joghurtdrops und andere Milchprodukte sind für Kaninchen ebenfalls nicht geeignet, Kaninchen sind reine Veganer und ihre Verdauung ist nicht auf tierisches Eiweiß ausgelegt. Sie schaden den Tieren sehr, wenn Sie die oben genannten Produkte verfüttern. Diese Leckerchen dienen nur dem Hersteller und Ihrem Auge, nicht den Kaninchen! Geben Sie als Leckerchen lieber Gemüse, Kräuter, Blüten und selten auch getrocknetes Gemüse oder Erbsenflocken.

 

Altes, hartes Brot (Knäckebrot, Zwieback, Brötchen, Graubrot, Schwarzbrot und alle anderen Brotsorten) ist für die Kaninchenernährung ungeeignet! Häufig wird behauptet, es würde dem Zahnabrieb nutzen, aber auch wenn uns Brot hart vorkommt, für die Schneidezähne eines Kaninchen ist Brot keine Herausforderung. Die Schneidezähne nutzten sich nur geringfügig durch hartes Brot ab, denn es ist porös und lässt sich leicht abnagen. Zweige sind wesentlich nützlicher. Zu den Backenzähnen gelangt das Brot nur noch als aufgeweichter Brei, es nutzt also dem Backenzahnabrieb nicht. Brot ist für Kaninchen schlicht ungesund!

 

Futterzusätze: Salzlecksteine sind überflüssig und sogar ungesund. Ein gesund ernährtes Tier bekommt seine Salze und Mineralien über das Grünfutter, es benötigt keine billigen Kochsalze. Salzlecksteine sind mitunter sogar gefährlich, wenn ein Tier zu viel dran leckt oder sie sogar annagt kann es zu einer Natriumchloridüberversorgung kommen, eine Folge wären Nierenprobleme. Sollte ein Stein ganz verzehrt werden, kann es schlimmstenfalls zu Nierenversagen und somit zum Tod des Tieres führen. Salzlecksteine, die mit Mineralien und anderen Spurenelementen versetzt sind, können zu einer Nitratüberversorgung führen. Sollten die Tiere nur selten am Stein lecken ist dieser ungefährlich, aber benötigt wird ein Stein bei einer abwechslungsreichen Ernährung nicht!

 

Kalksteine bestehen zum größten Teil aus Kalzium. Nagen die Tiere zu sehr daran (meist aus Langeweile), führt das zu einer zu hohen Kalziumresorption (Kalzium/Phosphorungleichgewicht) was zu Harnsteinbildung und zu Organverkalkung führen kann. Grünfutter enthält mehr als genug Kalzium, um die Tiere damit ausreichend zu versorgen.

 

Eine zusätzliche Vitamingabe ist bei einem artgerecht ernährten Kaninchen nicht nötig. Tropfen die über das Wasser gegeben werden, sind schlecht dosierbar (ein Tier trinkt zu viel, das andere zu wenig), außerdem lassen sie gerade im Sommer das Wasser eher schlecht werden (umkippen). Eine zu hohe Vitamingabe kann sogar schädlich sein, da es oft zu Durchfall führt.

 

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Wenn Sie sich für eines unserer Kaninchen entscheiden, geben wir bei der Abgabe eine Infoliste zur Fütterung mit. Dort sind die wichtigsten Punkte knapp vermerkt.

 

Unsere Kaninchen bekommen täglich mehrere Portionen Grünfutter. Neben frischer Wiese von unserem Weideland und aus unserem Garten ist dies natürlich auch allerlei Gemüse und ab und an auch Obst. Auch die Kleinsten genießen von Anfang an eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Artgerechtes Futter bekommt ihr bei Grünhopper.

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  Julia Rother

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